3:43:44 Stunden: Jonathan Hilbert stößt in die Weltspitze vor

Quelle: DLV – Kai Peters

Nach 1,5 Jahren ohne Wettkampf und quälenden Ungewissheit, ob die Norm für Olympische Spiele über 50 km Gehen erreicht werden kann und letztlich die hochklassige Konkurrenz mit Junghans ( Erfurt) , Seiler ( Bühlertal) und Dohmann ( Baden), haben nun ein glückliches Ende gefunden.

Es ist nicht übertrieben den Superlativ großartig und sensationell zu verwenden, was Jonathan Hilbert ( LG Ohra- Energie/ SV Einheit Eisenach) unter der Regie seines Trainers Pjotr Zaslavsky ( der seit 1 1.2021 mit einer halben Trainerstelle existieren muß), vollbracht hat.

 

Jonathan Hilbert schaffte es, Deutscher Meister über 50 km Gehen zu werden in einer Zeit von 3:43:44 h. Um diese Zeit einzuordnen, muß folgendes angemerkt werden. Es wurde die Olympianorm von 3:50,00 h um 6:16 min unterboten und er schaffte die 6. beste jemals erreichte Zeit in der Deutschen Geher Geschichte ( BRD/DDR).

Die letzten 10 km ging er in 43 min, was einem Kilometerschnitt von 4:18 min entspricht und das nach vorherigen 40 km in den Beinen – wohlgemerkt im Gehen. Jeder ambitionierte Läufer sollte einmal im Stadion 1 km laufen, ob er die Normdurchschnittszeit von 4:36 min meistert – Hilbert schaffte 4:29 min/km – eine Meisterleistung dieses Protagonisten der Geherszene !

Mit dieser Zeit unterbot er zugleich die Weltjahresbestleistung des ukrainischen Europameisters (3:46:30 h) deutlich und steht in der Welt auf Rang 1 !

Damit steht 100 % fest, daß sich Jonathan Hilbert für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio qualifiziert hat.
Leider wird 50 km Gehen ab 2024 gestrichen, umso wichtiger war für den Sportpolizisten diese Qualifikationerfüllung.

 

Es ist der bislang größte Erfolg eines Sportlers der LG Ohra- Energie und des SV Einheit Eisenach in deren Vereinsgeschichte seit 1993 bzw. 1951.

Es gab eine ganze Reihe von Internationalen Startern im Jugend- und Juniorenbereich ( Herzenberg, Liebe, Schäffel, Gernand, Kaufmann) in der LG Ohra – Energie Geschichte, aber noch nie gelang es im Erwachsenenbereich einen Sportler, sich für Olympischen Spiele zu qualifizieren, sieht man von Kugelstoßer Alexander Rödiger ab, der dies jedoch als Bobsportler erreichte.

Am dichtesten dran waren Kugelstoßer Andy Dittmar, der vor über 20 Jahren das Finale von Europameisterschaften erreicht hatte, Weitspringer Konstantin Krause und 400 m Hürdensprinter Daniel Blochwitz (beide Deutscher Meister), sowie Jonathan Hilbert über 50 km Gehen, als Teilnehmer an der WM 2019 in Doha – seinem bis heute, vorletzten Wettkampf.
Das ist zugleich ein würdiges Geschenk für den altgedienten Funktionär der LG Ohra- Energie, Klaus Kaufmann, der am 13.Mai 2021 seinen 80.Geburtstag begehen wird und der in den den letzten 30 Jahren als “ graue Eminenz“ such vor allem um die Förderung der Leistungssportler verdient gemacht hat.

Der Verein SV Einheit Eisenach/ LG Ohra-Energie hofft gerade in dieser missliebigen Zeit, daß dieser überwältigende Erfolg etwas Sogwirkung darauf hat, dass der Nachwuchs in Rahmen der Möglichkeiten selbständig und bald wieder organisiert trainiert.
Außerdem wäre es gut, wenn sich interessierte und talentierte Kinder anmelden und bescheid bekommen, sobald der Trainingsbetrieb wieder startet (SV Einheit Eisenach Sportpark 3/gs@sv-einheit.de/ Peter_grueneberg@web.de).

Die Goldmedaille von Jonathan Hilbert ist nach den weiteren kontinuierlich erreichten deutschen Medaillen der letzten 5 Jahre (Hilbert, Voigt) bzw. im Jugendbereich ( Kaufmann, Gebel) , Ausdruck von konstant- leistungssportlicher Ausrichtung dieser Leichtathletikgemeinschaft.

Nun gilt es, weiter hart zu trainieren und gesund zu bleiben.

>>Ergebnisse

P. Grüneberg

 

>> zum Interview von Jonathan: „Verrückt und ein bisschen unwirklich“

WSV Oberhof und Rhöner WSV schließen sich der Leichtathletik-Gemeinschaft an

Mit dem WSV 05 Oberhof und dem Rhöner WSV wurden zum 1. Januar 2021 zwei neue Vereine unterm Dach der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) begrüßt. Wintersportler gehen jedoch schon seit 2019, als der WSV Steinbach (Ortsteil von Bad Liebenstein) Mitglied wurde, für die LG auf Medaillenjagd. Erfolgreich tun dies beispielsweise die Schwestern Lotta-Luisa und Anna-Amalia Riechel in verschiedenen Laufdisziplinen.

Wenn die Nachwuchsleichtathleten wieder Wettkämpfe bestreiten, dann vermutlich mit Abstand. Und eventuell auch mit einigen LG-Neuzugängen im TeilnehmerfeldWenn die Nachwuchsleichtathleten wieder Wettkämpfe bestreiten, dann vermutlich mit Abstand. Und eventuell auch mit einigen LG-Neuzugängen im Teilnehmerfeld. 

Eine letzte Wettkampfmeldung erreichte uns aus den USA.

Leopold Stefanski (22) hat während seines letzten Juniorenjahres (U23) im März einen 400 m Wettkampf in Clinton (7.3.2020) über 400 m in 48,5 s gewonnen, bei dem es durch Ausfall der Technik nur Handstoppung gab. Wären es 48,50 s elektronisch gewesen, hätte das immerhin zu Rang 23 in DLV Bestenliste in der U23 gereicht.

Am 14.11.2020 konnte er in Memphis die ungewohnt langen 5000 m in 16:26,63 min passabel gestalten und geht 2020 als der letzte Wettkampferbringer der LG Ohra – Energie ein.

Freiluftsaison 2020 beendet

Die Saison 2020 wurde jäh beendet, denn wieder gab es Einschränkungen, die auch jede sonst übliche Cross Saison als Übergang zur Hallensaison (ab Dezember) ausfallen ließen – einzig einige Herbsttrainingslager konnten stattfinden .
Maurice Voigt weilte im Allgäu, Jonathan Hilbert in Griechenland und Kienbaum (mit erfolgversprechendem Test über 35 km Gehen), ohne eine Chance auf einen Wettkampf zu bekommen und TG Eisenach/Grüneberg (GTK) und Steinbach/Dr.Gössel in Kärnten.

19. Autohaus-Kirschstein Hochsprungmeeting am 01.10.2020

Mit dem 19. Eisenacher Autohaus Kirschstein Hochsprungmeeting am 01.10.2020 fand ein letzter Wettkampf für die heimischen Leichtathleten 2020 im Anschluß an das Kreissportfest der Grundschulen im Eisenacher Wartburgstadion statt.

Bei angenehmen Herbstwetter war am Donnerstag den 01. Oktober 2020 noch einmal Großkampftag im Wartburgstadion angesagt, denn alle im Frühjahr ausgefallenen Wettkämpfe fanden sich gewissermaßen als Komprimat an diesem Tag in einem 10 Stundenprogramm wieder. Zunächst wetteiferten einige Grundschulen vom Kreis Eisenach in einer Schulwertung an mehreren leichtathletischen Disziplinen um die erfolgreichste Schulmannschaft. Dies wurde liebevoll mit den Schulen zugeordneten Farben (Trikots, Luftballons) vom KSB Eisenach organisiert. Die GS Förtha siegte.
Gleich danach gab es die nunmehr 19. Auflage des Hochsprungmeetings, das freilich nicht mehr die hochkarätige Klasse besonders der ersten 10 Auflagen mit Spitzentalenten aus oftmals 8 Bundesländern aufweisen konnte. Dafür gab es eine überschaubare Anzahl attraktiver Disziplinen die für eine große Anzahl von Sportlern, derer über 60 aus immerhin 17 Vereinen am Start waren, mitunter erst – und letztmalig die Chance auf einen Wettkampf in diesem seltsamen Jahr boten .Während für die AK 11 nur 50 m Sprint auf dem Programm stand, gab es für die B-Schüler (12/13- U14) mit 75 m, 60 m Hürden, Weitsprung und 4 x 75 m Staffel die größte Auswahl und das mit Lichtschrankentechnik. Die AK 14/15 konnte sich über 300 m oder 300 m Hürden im Langsprint messen.
Hauptprogramm war neben dem Hochsprung für die AK 14 – 17 (und jünger), das Kugelstoßen der Erwachsenen. Letzteres war der eigentliche Höhepunkt. Leider lief diese Disziplin nicht optimal ab, da sich durch Nachmeldungen von einigen Sportlern zum Hochsprung der Ablauf so zeitlich verzogen hatte, dass das Kugelstoßen erst 18 Uhr 35 (statt 18 Uhr 20) stattfand.
Erwartungsgemäß hatte sich die Formkurve der international renommierten Senioren Vorzeigesportler Andy Dittmar (BIG Gotha und Carmen Hildebrandt (Ohrdrufer LF) zum Oktoberanfang im letzten Wettkampf schon etwas gesenkt, wie auch die Abendsonne, so dass die Siegerweiten von 17,14 m bzw. 12,59 m (3 kg) nicht den anvisierten Saisonabschlußzielen voll entsprachen (18,00 m/13,00 m). Zudem konnte Alexander Rödiger (LG Ohra – Energie) nicht teilnehmen und so blieb es dabei. Andy Dittmar setzte sich mit knapp 7 Meter Vorsprung vor dem Quartett des Eisenacher LV durch und setzte zeitgleich mit den „Powerwalkern“ um Rainer Koch (Freie Turnerschaft) den Abschluß unter eine Veranstaltung, die dennoch im Nachwuchs manch persönliche Bestleistung erbrachte.
Das Hochsprungmeeting gewann Karolin von Glasenapp (W15) von der HSG Nordhausen mit ansprechenden 1,60 m vor Anna Amalia Riechel (W14) von der LG Ohra – Energie, die nach einem Jahr Wettkampfpause, passable 1,55 m meisterte und auf Rang 3 katapultierte sich Lara Tabea Gloger (W16) vom WSSV Suhl mit 1,50 m. Im männlichen Bereich war das Altersniveau trotz Möglichkeit bis AK 17 zu springen niedriger, da der Großteil der guten Springer die Saison bereits beendet hatte. Hier siegte der talentierte Finn Gustav Perchner (M13) vom Gothaer LAC, dem 1,40 m dazu reichten und der sich zudem über Siege im Weitsprung und über 60 m Hürden freuen durfte.
Im selben Altersbereich 12/13 w konnte die Staffel I der LG Ohra – Energie über 4 x 75 m in der Besetzung Lotta Riechel (W13), Lea Weber(W12) Maria Matewosjan (W13) und Lara Marie Savu (W12) bei ihrem Sieg in starken 40,68 s brillieren, die damit sogar alle Jungenstaffeln unterboten und als Einzelstarterinnen allesamt mindestens einmal auf dem Siegerpodest zu finden waren.
Trotz kleiner Pannen (Kugelstoßverzögerung und 3 Laufwiederholungen wegen Startpistolendefekt), bot sich den Teilnehmern ein überwiegend gelungener Wettkampf zum Saisonende, der besonders von der Teilnahme zahlreicher Wintersportler geprägt wurde, die sich mit den Westthüringer Leichtathleten messen wollten.
An dieser Stelle sei Dank an alle Vereine, Helfer, Stadienwarte, Kampfrichter Trainer und Eltern gesagt, ebenso an die langjährigen Förderer der Veranstaltung deren 20. Auflage im September 2021 das (vorerst) letzte Meeting bedeuten wird – nach 20 Jahren gibt es ein Ende, was nicht ausschließt , das es in unregelmäßigem Abstand noch ein oder zwei Nachauflagen geben wird.
Es ist die „Long Goodby Tour“ des traditionsbehafteten Meetings, das 2021 noch einmal einen Höhepunkt liefern wird und soll.

P. Grüneberg

 

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